Schnelleinstieg SAP Yard Logistics (SAP YL)
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Dieses Buch ist ein wertvoller Helfer für jeden, der sich für das Management von Werksgeländen und somit SAP Yard Logistics interessiert: für Verantwortliche in Unternehmen, die eine Yard-Management-Lösung suchen oder bereits lizenziert haben, sowie SAP-Berater, die sich in das Thema einarbeiten wollen. Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten, die Ihnen diese Softwarelösung bietet, und darüber hinaus interessante Einblicke in Implementierungsprojekte.
Die Autoren erläutern die technische Struktur von SAP Yard Logistics, das als Add-on zu SAP S/4HANA konzipiert ist, und beschreiben den Aufbau eines Yards in SAP. Es wird erklärt, wie Sie Yard-Anforderungen und Yard-Aufträge als Planungsbelege nutzen, um Zeitfenster, Kapazitäten und Ressourcen optimal zu steuern. Sie erfahren, wie Sie die Bewegungen diverser Arten von Transporteinheiten – ob Container, Lkw, Eisenbahnwaggon oder Schiff – auf dem Firmengelände abbilden. Der Ablauf von Abrechnungen der verschiedenen Yard-Aufgaben sowie das Monitoring und Reporting mittels des Yard-Cockpits werden beschrieben. Abschließend lernen Sie die Integration mit anderen SAP-Komponenten wie SAP EWM, SAP TM, SAP PM sowie SAP EH&S genauer kennen.
Am Ende halten Sie den Schlüssel dazu in Ihrer Hand, Abläufe auf einem Werksareal maximal effizient und zum Teil vollautomatisch ablaufen zu lassen.
- Überblick über die Architektur von SAP Yard Logistics
- Planung und Durchführung von Yard-Prozessen
- Monitoring und Reporting
- Erfahrungen aus Implementierungsprojekten
読書例
2.1 Yard-Struktur
Der Yard ist hierarchisch strukturiert. Auf der obersten Ebene befindet sich die Yard-Nummer. Sie klassifiziert das gesamte Betriebsgelände und wird in fast allen weiteren Einstellungen als Schlüsselkriterium genutzt. Unterhalb der Yard-Nummer finden Sie die Lagertypen, Lagerbereiche, Lagerplatztypen sowie die eigentlichen Lagerplätze (siehe Abbildung 2.1).
Abbildung 2.1: Yard – Struktur
2.1.1 Yard-Nummer
Die Yard-Nummer basiert technisch auf der Lagernummer von SAP EWM, ist aber ein eigenes Objekt. Dennoch müssen Sie zuerst innerhalb der SAP-YL-Konfiguration eine SAP-EWM-Lagernummer definieren.
Abbildung 2.2: Lagernummernsteuerung definieren
Die Lagernummer in SAP EWM deckt die zentralen Einstellungen des Yards hinsichtlich folgender Einstellungen ab (siehe Abbildung 2.2):
- Gewichtseinheit – mit ihrer Hilfe definieren Sie die standardmäßig genutzte Maßeinheit für Gewichte im Yard. Dies nutzen Sie beispielsweise bei der Definition der maximalen Gewichte für die Packmaterialien, die wiederum für die Erstellung der Transporteinheiten von Bedeutung sind.
- Volumeneinheit – sie wird z.B. bei der Definition des Ladevolumen einer Transporteinheit verwendet.
- Zeiteinheit – analog zu anderen Einheiten können Sie auch für die Zeit eine Basiseinheit definieren, um die geplante Dauer einer Yard-Aufgabe anzuzeigen.
- Längeneinheit – sie findet hauptsächlich bei der Darstellung von Objekten im Yard Verwendung, ebenso bei der Verladung, beispielsweise von Containern auf einen Lkw.
- Währung – diese verwenden Sie bei der Abrechnung der Yard- Aufgaben.
- Fabrikkal – der Fabrikkalender findet im Rahmen der Zeitfensterplanung Anwendung.
Die hier hinterlegten Einheiten werden als Basis für die Anzeige und Umrechnung der Werte verwendet. Weitere Einstellungen brauchen Sie an der SAP-EWM-Lagernummer nicht vorzunehmen.
Die Yard-Nummer definieren Sie in einer separaten Aktivität im SAP-Customizing-Einführungsleitfaden über den Pfad Yard Logistics • Stammdaten • Einrichten des Yards • Yard-Nummern definieren. Hier hinterlegen Sie eine eindeutige Beschreibung des Yards. Außerdem definieren Sie, wie mit Gefahrgut im Yard verfahren werden soll. In Abbildung 2.3 sehen Sie Beispiele für Yards. Diese Yard-Nummern sind im Projekt frei definier- und benennbar. Das ausgelieferte SAP-System enthält eine Beispielkonfiguration, die Sie beliebig anpassen können.
Abbildung 2.3: Yards – Beispiele
Es bietet sich an, dass Sie in dieser Beschreibung die Prozesse aufführen, die Sie im Yard durchführen möchten, bzw. die Branche, in der Sie tätig sind.
Abbildung 2.4: Yard-Nummer – Einstellungen
Die Konfiguration der Yard-Nummer umfasst folgende Punkte (siehe Abbildung 2.4):
- Gefahrgut – hier definieren Sie auch, ob in dieser Yard-Nummer Prozesse für Gefahrgut definiert sind bzw. Gefahrgut in dieser Yard-Nummer bearbeitet werden kann.
- GG-Prüfung – wenn Sie das Feld Gefahrgut auf 1 Ja gesetzt haben, wählen Sie hier die Art der Gefahrgutprüfungen aus, die für die Yard-Nummer relevant sind.
- GG-Datenquelle – wenn Sie das Feld Gefahrgut auf 1 Ja gesetzt haben, bestimmen Sie hier die Gefahrgutdaten-Herkunft für das Yard. Wenn Sie 2 EH& S auswählen, liest SAP YL die Daten aus dem SAP-Modul Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagement zu den einzelnen Produkten, soweit vorhanden, gemäß Inhalt im Yard-Auftrag nach und wertet sie entsprechend aus. Bei Auswahl von 3 Manuell verwaltet müssen Sie Gefahrgutinformationen pro Produkt selbst erfassen, während beim 1 Externen System die Daten aus einem externen, von Ihnen selbst anzubindenden System nachgelesen werden.
- Grenze VisBisObjekte – hierbei handelt es sich um die Grenze, wie viele Visual-Business-Objekte im Yard maximal angezeigt werden. Diese Einstellung können Sie vornehmen, um Performanceproblemen beim Laden sehr großer Yards (mit über 40.000 Objekten) vorzubeugen. Allerdings lässt sich die Anzahl der dargestellten Objekte in auch später über eine Konfiguration im Yard-Cockpit beeinflussen. Dort steuern Sie, welche Teile des Yards angezeigt werden, und vermeiden so lange Ladezeiten des Yard-Cockpits.
Nachdem Sie die Konfiguration der Yard-Nummern abgeschlossen haben, müssen Sie noch weitere Einstellungen vornehmen, um den Yard zu strukturieren.
2.1.2 Lagertypen
Ein Lagertyp repräsentiert eine physische oder logische Unterteilung des Yards. Hierbei kann es sich beispielsweise um Bereiche für Parkplätze oder Gebäude handeln. So können Sie alle Parkplätze in einem Lagertyp zusammenfassen. Es ist unter Umständen sinnvoll, z.B. zur besseren Visualisierung, die Parkplätze für eingehende Lkws und für beladene Wechselbrücken zu separieren. Sie können Lagertypen also nach ihrer Größe, ihrer Funktion oder aber auch nach ihrer späteren Visualisierung konfigurieren. Diese Kriterien können natürlich gemeinsam in die Definition der Lagertypen einfließen. In Abbildung 2.5 sehen Sie einige Beispiele für Lagertypen, die in SAP YL genutzt werden können. Die Definition der Lagertypen finden Sie im Customizing unter Yard Logistics • Stammdaten • Einrichten des Yards • Yard-Struktur • Lagertyp definieren.
Abbildung 2.5: Lagertypen – Beispiele
In SAP YL werden nur Lagertypen vom Typ Yard unterstützt. Innerhalb eines Lagertyps definieren Sie dann die Lagerplätze. Ein Lagertyp muss, damit Sie Ihn nutzen können, immer mindestens einen Lagerplatz beinhalten.
2.1.3 Lagerbereiche
Ein Lagerbereich in SAP YL ist eine organisatorische Unterteilung eines Lagertyps. In ihm werden gleichartige Lagerplätze gruppiert. Lagerbereiche definieren Sie unter Yard Logistics • Stammdaten • Einrichten des Yards • Yard-Struktur • Lagerbereich definieren.
Beispiel Containerstellplätze
Sollten Sie einen Lagertyp für Containerstellplätze definiert haben, lässt sich dieser anhand von Lagerbereichen nochmals aufteilen. So könnten Sie die Lagerbereiche »Normale Stellplätze« und »Stellplätze mit Heizelementen« definieren und die Lagerplätze entsprechend zuweisen. Diese Einstellungen sind bei einer späteren Lagerplatzfindung Basis für die Ermittlung des richtigen Containerstellplatzes gemäß der Anforderung »Zu beheizen: Ja/Nein«. Dies würden Sie beispielsweise nutzen, wenn Sie Chemikalien in Containern im Yard lagern und diese vor der Verwendung in der Produktion oder der Auslieferung an den Kunden auf eine bestimmte Temperatur erwärmt werden müssen.
Abbildung 2.6: Lagerbereiche – Beispiel
Abbildung 2.6 zeigt einige Beispiele für kundendefinierte Lagerbereiche in SAP YL.
Lagerbereiche sind optional
Die Nutzung von Lagerbereichen ist optional, jedoch sehr zu empfehlen, beispielsweise bei der Nutzung der Platzfindung.
2.1.4 Lagerplatztypen
Zur Gruppierung von Lagerplätzen mit gleichen physischen Eigenschaften (z.B. Länge oder Breite) können Sie Lagerplatztypen nutzen. Alle Plätze mit identischem Lagerplatztyp werden mit den gleichen Dimensionen (Länge, Breite, maximales Beladungsgewicht) angelegt und in einer späteren Visualisierung auch gleich dargestellt.
Abbildung 2.7: Lagerplatztypen – Beispiele
Unterschiedliche Parkplätze als Lagerplatztypen
Innerhalb eines Lagertyps für Parkplätze sollen kleine Parkplätze für Lkws und große Parkplätze für Gespanne dargestellt werden. Da die kleinen und großen Parkplätze jeweils unterschiedlich in ihren Dimensionen sind sowie unterschiedlich dargestellt werden sollen, bietet sich eine Aufteilung in zwei Lagerplatztypen an (siehe Abbildung 2.7). Alle Plätze, die mit dem Lagerplatztyp Lastwagen-Parkplatz erzeugt werden, werden mit den Werten für maximale Länge, Breite etc. angelegt. Analog verhält es sich zu den in der Regel größeren Trailer-Parkplätzen. Da die Zuordnung zu den visuellen Objekttypen auch über den Lagerplatztyp erfolgt, werden die verschiedenen Parkplätze unterschiedlich dargestellt.
Da die Dimensionen des Lagerplatzes bei der Platzfindung bzw. den Kapazitätsprüfungen eine wichtige Rolle spielen, ist hier auch der Lagerplatztyp von Bedeutung. So können Sie viele gleichartige Plätze mit identischer physische Ausgestaltung durch Zuordnung zu einem Lagerplatztyp mit einer einzigen Definition abdecken.
Lageplatztypen werden ebenfalls im Customizing über den Pfad Yard Logistics • Stammdaten • Einrichten des Yards • Yard-Struktur • LagerPlatztypen definieren erstellt.